Sonntag, 3. Juli 2005

Pädagogik und Philosophie

Der Raum trifft die Zeit und die Zeit trifft den Raum

Eines regnerischen Tages ist es so weit. Die Zeit trifft auf den Raum.
Die beiden haben sich bisher noch nie gesehen. Nun soll es also soweit sein.
Das Treffen war auch eher ungewollt, denn der Raum hatte bis dahin nur schlechtes von der Zeit gehört und auch die Zeit war dem Raum immer sehr skeptisch gegenüber gewesen.
Langsam geht die Zeit auf den Raum zu. „Hallo! Du bist also der Raum.“ Von oben bis unten wird der Raum von der Zeit betrachtet. „Richtig. Offensichtlich bis du die Zeit. Nett dich kennen zu lernen, “ sagt der Raum. Auch er sieht sich die Zeit sehr aufmerksam an.
„Wurde ja auch langsam mal ZEIT“, lacht die Zeit. Der Raum guckt sie sehr verständnislos an. „Nur ein Scherz! Ha,ha! Humor hast du nicht soviel, oder?“ fragt die Zeit den Raum.
„Naja, ich habe nicht soviel Kontakt zu anderen. Und Scherze über mich selbst habe ich tatsächlich noch nie gemacht.“ antwortet der Raum. „Aha, du hast also keinen Platz für ein bisschen Spaß? Dann ist dein RAUM wohl nicht so groß!“ Und die Zeit fängt wieder an zu lachen. Der Raum grinst. „Hey, du kannst ja doch lachen“, freut sich die Zeit. „Hmm, das habe ich vorher noch nie gemacht. Das war aber wohl höchste ZEIT!“ sagt der Raum und fängt herzhaft an zu lachen und die Zeit lacht mit. „Was machst du denn sonst so?“ fragt die Zeit den Raum. „Nichts. Ich bin einfach nur da“, antwortet er. „Nichts? Das ist aber nicht viel. Ist dir denn nicht langweilig?“ „Nein. Ich habe ja noch nichts anderes gemacht. Wie soll mir denn da langweilig sein? Was machst du denn so?“ fragt der Raum und guckt die Zeit ganz gespannt an. „Lass mich mal überlegen. Also, wenn ich ehrlich bin, dann mache ich auch nichts.“ Die Zeit guckt auf den Boden und ist sehr betroffen. So bewusst ist ihr das noch nie gewesen. „Und ist dir langweilig? Schließlich hast du sehr viel ZEIT, “ sagt der Raum und schaut die Zeit grinsend an. Diese lacht über den Witz vom Raum nicht, sondern sieht traurig zum Raum. „Ich bin die Zeit. Und was tue ich? Wofür bin ich da? Kannst du mir das sagen?“
Der Raum geht ein paar Schritte hin und her. „Zeit, du bist noch so jung du solltest dein Leben nicht vergeuden. Ich selber habe mir diese Frage noch nie gestellt. Bis eben noch nicht mal darüber nachgedacht. Ich bin einfach da. So soll es sein“, erklärt der Raum. „Und du bist glücklich?“ fragend sieht die Zeit zum Raum. „Ich bin nicht unglücklich.“
Der Raum und die Zeit schweigen. Jeder hängt seinen Gedanken nach. Plötzlich fängt der Raum an zu strahlen. „Ich habe eine Idee. Warum machen wir nicht etwas zusammen? Mir ist nicht langweilig, aber ich habe einfach die Einsamkeit satt!“ Die Zeit guckt den Raum an.
„Hmm, das ist ein guter Vorschlag. Ich treffe auch selten jemand anderen. Du meinst also wir sollten gemeinsam unsere ZEIT verbringen?“ Nun strahlt auch die Zeit.
„Ja, genau das meine ich“, antwortet der Raum. Und er hat ein dickes Grinsen im Gesicht.
Die beiden umarmen sich und gehen danach gemeinsam weg.

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